Grundsätzlich hat sich der Modus im DAX in den vergangenen 24 Stunden nicht verändert und auch die Sorgen um die BoJ haben sich (zunächst) nicht bestätigt.
Sorgen um die BoJ? Ja, in der Tat, erinnern wir uns kurz an die Äußerungen des BoJ-Vorsitzenden Ueda vor einigen Wochen: dort sagte Ueda, dass die BoJ verschiedene Optionen für das anzustrebende Leitzinsniveau evaluiere, sollte sie die aktuell kurzfristig negativ notierenden Zinsen anheben. Auf der Leitzinsentscheidung am Dienstag gab es dann seitens der BoJ keine Überraschung und Ueda bekräftigte auch noch einmal, dass ein solches Ende der Negativzinspolitik nicht aus dem Nichts erfolgen würde.
Wer sich nun fragt, warum das für den DAX bzw. Aktien(indizes) von Interesse ist, der erinnere sich daran, dass es sich beim japanischen Yen um DAS Finanzierungsvehikel für Carry Trades rund um den Globus handelt und ein Anstieg der Zinsen zu massiven Rückabwicklungen von Carry Trades führen dürfte, die entsprechend negativ auch auf Aktien durchschlagen dürften, neben einer (kurzfristig) massiven Aufwertung des japanischen Yen.
Nicht auszuschließen ist, dass eine solche Abkehr in der ersten Hälfte des Jahres 2024 erfolgt, zusammenfallend mit ersten geldpolitischen Lockerungen seitens der FED, vielleicht auch der EZB, um allzu negative Effekte auf die Finanz- und besonders Aktienmärkte abzufedern.
Kurzfristig bleibe ich für den DAX gelassen, bereite mich mental zwar weiter und mit Ausblick auf den kommenden Jahresbeginn auf eine mögliche, wenn auch kurze, scharfe Korrekturbewegung vor, sehe in diesem Szenario einen dann erfolgenden, nochmaligen Test der 16.000er Region, gehe aber im DAX von einem Jahresschluss zwischen 16.500 und 17.000 Punkten aus.